Sonntag, 24. Juni 2007

summer blues

die stadt ist wie leergefegt, der kollegin wohnung nun auch (das ist trauriger, als mir momentan klar ist- toll, das haut dann später nochmal rein, wenn man es nicht erwartet), und mich hält vorerst nichts mehr hier. mein flugticket liegt frischgedruckt auf meinem tisch, und die airline hat wieder für 5 cent tinte gespart. mein bester fünfteklassefreund von früher schickte mir bilder und berichte aus der fernen welt, daß mir ganz provinziell die ohren geschlackert haben. meine welt: hobbit sagt: mach später "umpf", dann ist große uberrahschung, huiuiui. seine welt: die sonne geht auf über der goldcoast, er wirft sich in seine scrubs und geht leben retten und abends in sieben sprachen seinen freunden davon mailen. achja. das grünere gras. ich bin mittlerweile zu müde zum schlafen und bleibe eben wach. zumal mich seit drei nächten in den kurzen schlafphasen absonderliche katastrophenträume heimsuchen. die deutung derer ist aber so einfach, daß ich das hier nicht weiter ausführen muß. hoffentlich konfisziert man mir morgen nicht meine kontaktlinsenlösung weg. habe aus langeweile 4 iq-tests gemacht. die sind toll, vor allem der nervenkitzel, ob das ergebnis schlimm wird. wurde es nicht. gar nicht. aber im nachhinein nehme ich gerade das ergebnis und meine dazu irgendwie antiproportionale produktivität im moment zum anlaß für akuten summer blues. noch 12 stunden bis zum stewardessen-sicherheitsballett. immer erst sich selbst, dann mitreisenden kindern die sauerstoffmaske aufsetzen. im nichtnotfall ist sowas natürlich verwerflich, selbstsüchtig und moralisch nicht vertretbar. tja. was soll man sagen.

Freitag, 22. Juni 2007

achtung! freizeit! spaß! entspannung! auf drei!

obwohl der kleine hobbit gar nicht mehr zu reden aufhören wollte nach der letzten probe, war irgendwann einfach schluß und urlaub. jetzt habe ich drei stunden nichts vor (rechnungen und versicherungsblätter ausfüllen und scheitern ist morgen), dann wird, wie eigentlich jeden abend diese woche, abschied gefeiert und getrunken und lange gesessen. und obwohl das schön ist, fällt mir abschied nehmen so schwer, daß ich cool tue und unbeteiligt. aber das macht es leichter. viele veränderungen sind unterwegs, und ich bin zu müde, sie zu begreifen, glaube ich. montag flüchte ich wunderbar unvernünftig nach london, um woanders zu sein und weit weg. bis dahin noch schlafen und steuererklärung. spaß am beruf ist in deutschland verdächtig und nicht von der steuer absetzbar, und dann sitzt man bei herrn wiese im büro und guckt auf verblaßte urlaubsfotos von wo herr wiese noch jung war und schämt sich, daß man sich schämt für spaß am beruf haben und dafür noch steuern erlassen kriegen wollen. was solls. ich bin noch jung, und fotos mache ich keine im urlaub.

habe meine besetzung für mein erstes alleinstück komplett und vorhin getroffen in einem café. das dauert noch, bis wir anfangen zu proben, aber ich freue mich schon und erwarte sehr viel. donnerstag gehts erstmal musikalisch weiter mit poppigem paarreim im park in der alten heimat, bin gespannt. nicht entspannt. der geneigte leser soll wissen: urlaub ist, wenn man trotzdem probt. mein schlafdefizit beängstigt mich, aber zu müde zum profunde sorgen machen ist angenehm.

was soll man sagen? der schönste augenblick ist auch jetzt immer jetzt. und jetzt gehe ich abschied feiern. eigentlich ein schönes verb für einen traurigen anlaß.

Freitag, 8. Juni 2007

donnerstag (shell in a glass!)

es ist heiß, und die klimakatastrophe hat noch nicht mal richtig angefangen. die rothaarigen sterben bestimmt auch aus dann, aber laut der "zeit" sind wir in 200 oder so jahren eh wegevolutionärt. sommer ist schön, wenn man abends kurz behost durch die laue luft fahrrad fährt und so, und man muß auch nicht heizen oder dauernd kräutertee gurgeln und die füße wärmen. dafür schimmelt aber der kaffeefilter schon nach einem tag, die laue luft beherbergt trilliarden kleiner metapherkäfer ("stell dir vor, du wärst eine eintagsfliege..."), und man muß ständig trinken. auch wasser. und es sind noch 2 wochen bis zur sommerpause. das ist nicht viel, möchte man meinen, aber bis dahin kann man noch vielen leuten beim deoversagen zuriechen, und lange proben sind genau das, was sie sind: lange proben. zum glück passiert noch viel aufregendes, das ist gut. der sommer vespricht spannende dinge, scheint mir aber ob seiner recht dichten verplanung etwas suspekt. spaß und entspannung auf kommando und im zeitrahmen- wir werden sehen.

mein arm ist fast heil, ich muß wieder zum sport. aber da ist klimatisiert. ich glaube, wir verdienen den untergang.